In den Kommunen des Kreises Offenbach gibt es bereits seit einiger Zeit verschiedene Lebensmittelausgaben, die in unterschiedlicher Form organisiert sind. Teilweise über kirchliche Einrichtungen, teilweise private Initiativen und natürlich die bekannte Einrichtung „Die Tafel“ als Mitgliedsverband des Bundesverbandes Deutsche Tafeln e.V. Auf Anregung einer alleinstehenden und arbeitssuchenden jungen Mutter aus Rodgau im Sommer 2009, die aufgrund der Warenbegrenzungen in anderen Orten keine Lebensmittel erhielt, fanden Gespräche mit dem damaligen Bürgermeister der Stadt Rodgau statt, mit dem Ziel auch hier eine Lebensmittelausgabestelle für Bedürftige zu schaffen. Dies erwies sich jedoch schwieriger als gedacht. Zunächst wurde gemeinsam mit der Stadt Rodgau nach geeigneten Räumlichkeiten (kostenlos oder kostengünstig) gesucht. Verschiedene Objekte wurden besichtigt, eine Anmietung oder Überlassung scheiterte jedoch entweder an den Mietforderungen oder aber auch an der Erreichbarkeit (z.B. Industriegebiet).So entstand die Überlegung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz die Lebensmittelausgabe durchzuführen, da dass DRK bundesweit mit derartigen Einrichtungen Erfahrung hat und selbst entsprechende Einrichtungen betreibt – wie zum Beispiel den Kleiderladen in Nieder-Roden. Auf Vorschlag der Stadt Rodgau wurde durch das Deutsche Rote Kreuz ein ausführliches Konzept erstellt, das weit über die ursprünglich gedachte Ausgabe von Lebensmitteln hinausging. Obwohl das DRK bereit war, sich auch finanziell an dem Projekt zu beteiligen, wurde bald deutlich, dass weitere Unterstützer benötigt werden und dies nicht durch eine Organisation alleine geleistet werden kann. Durch die Vermittlung von Herrn Lothar Mark, der in verschiedenen sozialen Einrichtungen der Stadt Rodgau aktiv ist, konnten weitere Unterstützer gefunden werden. Die von ihm vorgeschlagene Bildung einer Gründungsinitiative in Verbindung mit der Gründung eines Vereins, nahm sehr schnell konkrete Formen an. Recht kurzfristig konnten verschiedene Rodgauer Persönlichkeiten für die Vorstandsarbeit des noch zu gründenden Vereins gefunden werden und auch die lang gesuchten Räumlichkeiten wurden durch einen sprichwörtlichen „Glücksfall“ gefunden: Das gegenüber dem Rodgauer Rathaus befindliche China-Restaurant schloss zum Jahreswechsel 2009/2010 und stand zur Anmietung zur Verfügung. Da der Vermieter der Idee wohlwollend gegenüberstand, kam er der Gründungsinitiative beim Mietpreis sehr entgegen. Damit war die finanzielle Belastung durch das Engagement der Unterstützer abgesichert.
Und auch die Namensgebung des Vereins nahm schnell Gestalt an. „Tante Emma Rodgau e.V.“ war ein Vorschlag, der nicht nur originell ist, sondern auch das Konzept widerspiegelt, nicht nur Lebensmittel auszugeben, sondern sich auch in entspannter Atmosphäre zu unterhalten und sich gegenseitig austauschen und beraten zu können.
Allen Beteiligten war klar, dass für die Umsetzung dieses Konzeptes die Mitarbeit vieler Ehrenamtlicher notwendig ist und der Verein zur dauerhaften Finanzierung seiner Ziele nicht nur die Hilfe der verschiedenen Unterstützer benötigt, sondern auch Mitgliedernotwendig sind, die bereit sind, durch einen jährlichen Mitgliedsbeitrag den Verein dauerhaft zu unterstützen.
So fanden dann im Mai und nochmals im Juni 2010 zwei Informationsveranstaltungen statt, zu denen alle interessierte Bürger sowie die örtliche Presse eingeladen wurden; die Resonanz war bei beiden Veranstaltungen überwältigend.
Fast zweihundert Besucher folgten den Einladungen. Mehr als einhundert davon waren bereit, den Verein durch ehrenamtliche Mitarbeit zu unterstützen. Fünfzig Personen erklärten sich spontan bereit durch eine Mitgliedschaft den Verein auch finanziell zu unterstützen.
Hierdurch waren (fast) die letzten Hindernisse für eine baldige Eröffnung von „Tante Emma Rodgau e.V.“ beseitigt. Lediglich die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister – und damit die Anerkennung der Gemeinnützigkeit – ließ noch auf sich warten. Mittlerweile konnte diese Hürde genommen werden, denn „Tante Emma e.V.“ ist inzwischen als gemeinnütziger Verein in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Offenbach eingetragen.
Am 12. und 13. Juni 2010 fanden die „Tage der offenen Tür“ statt, bei denen interessierten Besuchern das Konzept „hinter Tante Emma“ vorgestellt wurde.
Seit dem 15. Juni 2010 findet die Lebensmittelausgabe statt.
Danach ging es Schlag auf Schlag. Von einer Öffnung am Dienstag musste schnell wegen der wachsenden Nachfrage der Donnerstag hinzugenommen werden. Es folgten Montag und Freitag, wobei Dienstag und Donnerstag mit zwei Öffnungen, je eine am Vormittag und eine am Nachmittag, die höchste Kundenfrequenz zeigen.
Im Gleichschritt hielt die Spendenbereitschaft von Nahrungsmittel der steigenden Nachfrage stand. Denn immer neue Sponsoren, die übrigens alle auf unserer Sponsorenseite abgebildet sind, kamen hinzu.
Ein „Einkochteam“ wurde gebildet, wenn 10 Zentner Erdbeeren angeliefert wurden. Lidl spendete den Gelierzucker, die Bevölkerung die Gläser. Im September 2010 kam das Betreuungsangebot hinzu. An Weihnachten des Gründungsjahres hatten wir den Höhepunkt an Nachfrage zu überstehen. 300 Familien mit rund 900 Personen wurden von Tante Emma betreut. Zu diesem Zeitpunkt wurden nach dem Kreissozialatlas in Rodgau rund 2.500 finanziell bedürftige Personen registriert.
Die Medien schenkten uns eine rege Aufmerksamkeit. Die Zeitungen druckten was das Zeug hielt „Erfolgsmeldungen“, der Hessische Rundfunk schickte einen Reporter für eine Hörfunkbeitrag, im Februar 2011 kam das ZDF mit einem „Dreh“ für die Drehscheibe mit dem Inhalt, dass Tante Emma mit dem Bildungs- und Beratungsangebot ein Alleinstellungsmerkmal besitzt.
Das blieb nicht ohne Auswirkungen. An der Schnittstelle zwischen „Überfluss und Mangel“ tummelten sich bald die Auszubildenden von Lidl, Autohaus Kunzmann, Videor, Praktikanten von diversen Schulen um sich eine Erhöhung der Sozialkompetenz anzueignen.
Der Vizepräsident des Hessischen Landtages, Frank Lortz kam im November 2010 im Rahmen des Unternehmerfrühstückes der Sparkasse Langen Seligenstadt und lobte die Idee als ein „Leuchtturmprojekt in Hessen“.
Parallel dazu stieg das Spendenaufkommen. Die Kinderhorte, Kindergärten, Schulen, Kinderwerkstätten, Firmenjubiläen nutzten Tante Emma um etwas Gutes zu tun und ins Zentrum der Spende zu stellen. Da wollten sich die Kirchengemeinden um nichts nachstehen. Anlässe wie Erntedankfest, Weihnachten oder Welthungerhilfetage waren regelmäßig gute Gelegenheiten, um für die gute Arbeit von Tante Emma zu werben.
Die Werbebotschaft wurde auch von einer Reihe von Unternehmen genutzt, die im Frühjahr 2011 dafür sorgten, dass Tante Emma sich ein eigenes Lieferfahrzeug anschaffen konnte um größere Mengen Lebensmittel zu transportieren zu können. Auch der Abtransport von Kartonagen ist damit gewährleistet.
In der Gründungsinitiative hatte sich jeder Teilnehmer dazu verpflichtet im Gründungsjahr 3000 Euro, im Jahr darauf 2000 Euro und im Jahr 2012 schließlich 1000 Euro zu spenden. Danach sollte sich das „Unternehmen Tante Emma“ tragen. Zusammen mit der hohen Spendenbereitschaft der Bürger und Institutionen und einem Mitgliederzuwachs auf inzwischen 130 Personen ist das bisher gelungen. Die Reserven entwickeln sich stabil, so dass auch für die überschaubaren nächsten Jahre die Existenz von Tante Emma gesichert ist. Das war das Ziel der Gründer.
2012:
Dieser hohe Anspruch, ohne öffentliche Mittel, eine solche Sozialeinrichtung im Zentrum der Stadt Rodgau zu etablieren blieb auch in Wiesbaden nicht ungehört. Auf seiner Sommertour 2012 durch Hessen versäumte es
der SPD Vorsitzende Thorsten Schäfer Gümbel nicht bei Tante Emma vorbeizuschauen und sein mitgebrachtes Lob in die Notizbücher der angereisten Journalisten zu diktieren, aber auch den eigenen Genossen mitzuteilen. „So schlimm wie es ist, dass wir eine solche Einrichtung benötigen, denn sie ist ein Stachel im Fleisch unseres Sozialstaates, so einmalig ist Tante Emma in Hessen, durch den Beratungsansatz, das Finanzierungsmodell und die ehrenamtliche Begeisterung, die zeigt, dass es sich hier um viel mehr als nur eine Tafel handelt“, sagte der hessische SPD Vorsitzende.
Da wollte sich auch der Kreissozialdezernent Carsten Müller sich nicht lumpen lassen und absolvierte einen Tagbei Tante Emma hinter der Theke, um einmal mitzubekommen, wie dort gearbeitet wird.
Im Dezember 2012 erhielt Beatrix Duttine-Eberhardt die Plakette für herausragendes Bürgerengagement aus der Hand des hessischen Sozialministers, Stefan Grüttner, der unser Gründungsmitglied für ihre konzeptionelle Leistung als Mitarbeiterin des DRK bei Tante Emma würdigte.
2013:
Das Sendeformat „ Hessenreporter“ des Hessischen Fernsehens kam am 26. Februar 2013 zu Tante Emma um die außergewöhnliche Erfolgsgeschichte zu filmen.
Im späten Jahresverlauf wird der „Dreh“ um 18:30 an einem Sonntag, der noch bekannt gegeben wird, zu sehen sein. Nach dem Motto von Egon Erwin Kisch: „Nichts ist faszinierender als die Wirklichkeit“.
Hervorheben darf man getrost, dass es eine Reihe von Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Tante Emma in der Zwischenzeit gegeben hat. Dazu gehörten gemeinsame Seminare, Konfliktbewältigung, Umgang mit Kunden, Gruppendynamik, Lebensmittelkunde und vieles mehr. Alle haben ein Ziel: Das Talent unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu fördern, die Kompetenz zu erhöhen durch Aneignung von Wissen. Das ist in hohem Maße gelungen und unseren Mitarbeitern zu verdanken.
Am 10. Mai 2013 besuchte uns Landrat Oliver Quilling. Er hatte bereits viel Gutes gehört und wollte sich vor Ort von der Leistung unserer 120 ehrenamtlicher Mitarbeiter überzeugen. Den Anwesenden sprach er seinen Dank aus. Ausdrücklich lobte er die Beratungsstelle, den Kummerkasten, und die Mitarbeiter die im“ Dschungel der Sozialprogramme ihren Dienst an den Bedürftigen leisten“. „Rund 2.500 Menschen beziehen derzeit in Rodgau, der einwohnerstärksten Stadt des Landkreises Offenbach soziale Leistungen. Damit liegt Rodgau hinsichtlich der Menschen die Sozialleistungen beziehen hinter Dietzenbach, Neu-Isenburg, Langen und Dreieich auf Platz fünf im Kreis. Deshalb ist das Angebot hier so wichtig“ betonte Quilling. Sodann ließ er den schönen Worten Taten folgen und überreichte unserem Vorsitzenden einen Scheck der Sparkasse Langen Seligenstadt in Höhe von 1.000 Euro, den wir mit Freude annahmen um damit unser jährliches Defizit von ca. 5.000 Euro auszugleichen.
Am Freitag, dem 14. Juni 2013, trafen sich am Vormittag die Damen der ersten Stunde, um ihr 3 jährigesEröffnungsjubiläum zu feiern. Zwischen den Anlieferungen gab es eine viertel Stunde für ein gemeinsames Frühstück mit heißer Fleischwurst, gegrilltem Bauch oder vegetarischem Kuchen. Der Vorstand hatte sich nicht lumpen lassen und freute sich mit den Helfern.
Der Vorstand sagt Danke:
Einmal jährlich, 2013 am Kerbsamstag, lädt der Vorstand alle ehrenamtlichen Helfer zu einem Grillfest
ein. Damit möchte er seine Wertschätzung für die geleistete Arbeit und die vielen Stunden Engagement zum Ausdruckbringen. Es gibt Leckereinen vom Grill und Gekühltes vom Eis und nette gute Stimmung untereinander. Das ist der Tag, an dem der Vorstand die Mitarbeiter bedient. Das genießen sie.
Fegro unterstützt uns täglich und mit der Adventstombola
In diesem Jahr haben wir weitere schöne Erlebnisse erfahren dürfen. Für den 1. Adventsind wir zum Tag deroffenen Tür bei der FEGRO in Weiskirchen eingeladen. Die Fegro bekommt das ganze Jahr über Werbegeschenke von ihren Lieferanten. diese stellt Sie uns an diesem Tag zur Verfügung. wir machen daraus eine interessante Tombola. Für 5 Nieten gibt es auch einen Gewinn. Damit ist sichergestellt, dass es wirklich keine Verlierer gibt. Ein mächtiger Trubel bei so interessanten Preisen. Im letzten Jahr hatten wir mit diesem Modell eine erfolgreiche Premiere. Jetzt freuen sich alle Helfer auf den zweiten Aufguss.
Cantate Domino singen in der St. Nikolauskirche: Ein kurzweiliges Benefizkonzert
Am 15. September 2013 veranstaltete Cantate Domino in der Jügesheimer St. Nikolauskirche ein Benefizkonzert. Das Vokalensemble hatte dazu eingeladen, dass auch unsere Kunden, Helfer, ja selbst der Vorstand mitsingen darf. Es fanden einige Proberunden statt und dann wurden daraus unterhaltsame, kurzweilige, 90 Minuten, bei dem auch noch der Klingelbeutel gut gefüllt wurde. Barbara Hessel führte den Dirigentenstab souverän und Paul Weil führte durch das Programm, wie wenn er den ganzen Tag nichts anderes zu tun hätte. Das Publikum dankte es mit viel Beifall. Die Botschaft hat es wohl vernommen dass der Verein zum Jahresende gerne 200 Mitglieder, aktuell 130, haben möchte, um aus dem Jahresbeitrag die Kosten decken zu können. Bei manchen wurde das wollen sofort in die Tat, sprich Mitgliedschaft umgesetzt.
Geben gibt Im Oktober 2013 wurde Tante Emma von der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder, mit der Nominierung für den „Deutschen Engagementpreis 2013“ gewürdigt. Die Mitarbeiter/innen erhielten damit von befugter Stelle den Dank für den „Einsatz für das Gemeinwohl“. Ein schöneres Lob kann es kaum geben: Geben gibt.
Am 1. Advent durften wir als Gäste bei der Fegro den Tag der offenen Tür mit einer wunderbaren Tombola begleiten. Binnen weniger Stunden waren die Lose unter die Kunden gebracht. Strahlende Gesichter konnten mit vielen Haupt-, und Großpreisen verabschiedet werden. Darunter ein Fahrrad, einen Grill, einen Flachbildschirm und viele andere Preise mehr. Die dabei eingeworbenen Spenden konnten sich auch sehen lassen.
Danach ging es in der Adventszeit schlag auf schlag:
10 Schulen und Kindergärten bereiteten den Kunden von Tante Emma eine große Freude. Die Geschenke stapelten sich fast bis zur Decke als das Spendenfüllhorn sich in der Woche nach dem 2. Advent in unseren Laden ergoss.
In der gleichen Woche war daraufhin in der Presse zu lesen:
„Tante Emma’s Kinder werden reich beschenkt
Vorstand bedankt sich bei allen Unterstützer
Rotary kocht für Ehrenamtliche Mitarbeiter
Unter den rund 500 Personen, die Tante Emma wöchentlich mit Lebensmitteln versorgt sind auch 170 Kinder und Jugendliche dabei. Diese wurden in diesem Jahr mit „viel zeitlichem Aufwand aus dem Beratungsteam reich beschenkt“, wie Ute Thoma-Wilhelm sagte. Dazu mussten Alter, Geschlecht, Herkunft ermittelt werden, um Fehlgriffe bei der Geschenkauswahl zu vermeiden.
Neben 10 Rodgauer Schulen und Kindergärten gesellte sich, die international tätige Frankfurter Anwaltsozietät WalmerHale, die schon seit Beginn der Lebensmittelausgabe Tante Emma unterstützt. Besonders erfreulich bezeichnete Vorstandsmitglied Lothar Mark, dass Schulen und Kindergärten von Nieder-Roden bis Weiskirchen sich an dem Spendensegen beteiligen. Aus Jügesheim: Katholische Kita St. Nikolaus, Kita Nordring, Evangelischer Kindergarten, Evangelischer Kindergottesdienst der Emmausgemeinde, Kita Alter Weg, Wilhelm- Busch-Schule, Carl-Orff-Schule. Aus Dudenhofen: Freiherr-vom-Stein-Schule. Aus Nieder-Roden: Gartenstadtschule mit der Betreuerin Anja Kowatsch. Aus Weiskirchen: Katholischer Kindergarten Sonnenau.
Zufrieden zeigte sich auch zum Jahresende Alexander Roßkopf, Vorsitzender des Vorstandes von Tante Emma in einem Brief an die Mitglieder und Sponsoren, „wir sind im vierten Jahr unseres Bestehens ordentlich vorangekommen“ schreibt er an die Unterstützer seiner erfolgreichen Organisation. „Erfreulich, dass so zahlreiche Mitarbeiter die Weiterbildungsmöglichkeiten annehmen und somit ihre Fachkompetenz erweitern und dafür sorgen, dass die Zufriedenheit der Kunden wächst und die gute Stimmung innerhalb des großen Helferteams erhalten bleibt. Abgänge im Helferteam konnten „immer gut kompensiert werden“. Allerdings werden für das Beratungsteam immer wieder neue Mitarbeiter benötigt, da der Bedarf ständig steigt. Als neuer Partner konnte das Edeka Center in Dudenhofen gewonnen werden.
Ein herzlicher Dank geht zum Jahresende an die rund 120 Helfer, die wöchentlich ihren Dienst verrichten und mehrere tausend Stunden im letzten Jahr im Ehrenamt geleistet haben. Am kommenden Samstag lädt der Vorstand zur Weihnachtsfeier in die eigenen Räume in die Hintergasse 28 ein. Nach einem gemeinsamen Besuch im Saalbau Lichtspieltheater gibt es ein Weihnachtsessen aus der Rotary-Küche von Dr. Wolfgang Gula aus Weiskirchen.“
5 Jahre Tante Emma
Jährlich werden über 7.500 Einkäufe getätigt
Informationsveranstaltung für Helfer am 6. Mai um 19 Uhr bei Tante Emma
Der 24. März 2010 war bemerkenswert für Rodgau. An diesem Tag wurde Tante Emma gegründet. Seitdem tragen die 7 Vorstandsmitglieder Verantwortung: Alexander Roßkopf als Vorsitzender, Paul Weil als sein Stellvertreter, Gernot Sattler als Schatzmeister, Peter Otto als Leiter des Betreuungsteams für die Kunden, Michael Schüssler als Vermittler zu den Ämtern, Thomas Schöneweg für die Mitgliederakquise und Verwaltung und Lothar Mark als Verantwortlicher für Sponsoren in Geld- und Sachleistungen.
Das Konzept war so überzeugend, dass sich gleich 11 Gründerinstitutionen fanden, die Tante Emma in die finanzielle Unabhängigkeit mit einer Unterstützung von 6.000 Euro je Institution in den ersten drei Jahren begleiteten. Es waren dies: DRK Kreisverband Offenbach, Johanniter Unfallhilfe, Sparkasse- Langen Seligenstadt, Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus, Evangelische Emmausgemeinde, Katharina von Bora Stiftung, Dudenhofen, Gemeinsam mit Behinderten, Rotary Club Rodgau, Lions Club Rodgau-Rödermark, Stadt Rodgau und „En Haufe Leut“ von der TGS Jügesheim.
Der Hintergrund, vor dem sich alle Beteiligten zu diesem Schritt entschlossen, waren die Zahlen, die der Kreissozialbericht nannte. 2.500 Personen sind „bedürftig“. Das hatte selbst Insider überrascht. Viele Gesichter kennt man, ohne dass man das Schicksal, das sich dahinter verbirgt, kennt. Schlimmer noch: Die Tendenz steigt. Mal ist es die Altersarmut, mal sind es die steigenden Arbeitslosenraten oder wie zuletzt die stark ansteigenden Flüchtlingszahlen. Gründe für Armut gibt es immer. Seit 2009 sondierte die Vorstandsmannschaft den „Markt“. Wie bekommt der Verein geeignete Räume, reichen die gespendeten Lebensmittel, wer sorgt für die Kostendeckung, gibt es genügend Helfer, traut sich die betroffene Kundschaft sich zu outen? Fragen über Fragen. Alle Argumente wurden von Bea Duttine vom DRK, die das Konzept entwickelte, zusammengefügt, der Gründungsinitiative vorgetragen, in zwei öffentlichen Versammlungen vor mehr als 200 Personen vorgestellt und konsequent umgesetzt. Es kam Gründungseuphorie auf. Schnell stand die Finanzierung der Gründer mit Geld und Sachleistung. Über 120 Helfer konnten rekrutiert werden. Zahlreiche Unternehmen wie Lidl, REWE, Selgros, Edeka, Bäckereinen wie Schäfer, Hoffmann und Bauder sowie weitere Lebensmittelversorger sagten ihre Unterstützung zu. Es konnte losgehen.
Im Vergleich zu heute ging es gemächlich zu als der Laden nach einer einwöchigen Eingewöhnungszeit endlich am 15. Juni für die Kunden öffnete. Schnell stiegen die Öffnungszeiten auf 6 Termine an. Jeder Kunde, der die Bedarfsprüfung bestand, erhielt eine Kundenkarte und einen Einkaufstermin, zu dem er wöchentlich einkaufen konnte. Schnell sprach sich die Einrichtung mit Unterstützung der Kirchengemeinden und des Sozialamtes herum und wurde rege genutzt. Es wurde ein Netzwerk geknüpft zu den anderen Tafeln, Oasen, Lebensmittelpunkten und sonstigen Lebensmittelausgabestellen. Der Austausch der Waren funktionierte ausgezeichnet. 10 Zentner Lebensmittel werden täglich über die Fahrermannschaft angeliefert (30 Personen stehen hier wöchentlich im Dienst). Im Schweinsgalopp wird die Ware ab 8 Uhr täglich sortiert, aufbereitet und für den Verkauf hergerichtet (25 Personen sind hier im Einsatz). Erreicht Tante Emma eine Lieferschwemme, wird sofort das, was zu viel ist, auf andere Ausgabestellen verteilt. Hier leistet das Büro Team, das wöchentlich mit 10 bis 12 Personen besetzt ist, Höchstleistung. Schließlich müssen sie die Verteilung koordinieren und schnelle Entscheidungen treffen. Dazu gehört auch, dass frisches Obst zu Marmelade verarbeitet wird. Im Büro wird auch die Bedürftigkeit überwacht und die Anzahl der Einkäufe registriert. Hier findet der Erstkontakt mit den Kunden statt. Dort wird auch der Beitrag von 2 Euro für jeden Einkauf bezahlt. Dabei ist es gleich, ob viel oder wenig eingekauft wird. Jeder zahlt paritätisch den gleichen Beitrag. Die Ausgaben erfolgen, wenn es der Warenbestand zulässt, großzügig. Was nicht immer gleich von „Nichtbetroffenen“ verstanden wird. Doch ist das Tante Emma Verkaufsteam, das wöchentlich aus rund 40 Personen besteht, deshalb so generös, weil die Regale täglich am Abend leer sein müssen. Denn bereits zwei Stunden nach der Schließung des Ladens erfolgt die Anlieferung der Backwaren für den nächsten Tag. 14 Stunden später die Frischware der Lieferanten. Damit sich niemand verliert, haben die Verantwortlichen von Tante Emma ein gut zehnköpfiges Betreuungsteam aufgebaut, das die Kunden persönlich anspricht und versucht die Nöte und Sorgen der Betroffenen zu lindern. Rund 120 Personen sind somit wöchentlich an sechs Verkaufsterminen im Einsatz. Es werden dabei etwa 180 Familien mit rund 500 Personen bedient. Eine beachtliche Leistung einer Institution, die ohne öffentliche Mittel auskommt.
Wie geht das fragen manche Politiker, die auch öfters vorbeischauen um sich schlau zu machen. Das Herzstück ist die 3 Säulen Finanzierung. Da ist zum Einen der Verkaufserlös von 2 Euro je Kunde. Waren es im ersten Rumpfgeschäftsjahr 3.600 Einkäufe stieg diese Zahl bis heute auf 7.800 Einkäufe pro Jahr an, mit 15.600 Euro Erlös im Jahr 2014. Die zweite Säule sind die Mitgliederbeiträge. Tante Emma ist ein Verein, der im Gründungsjahr etwas mehr als 80 Mitglieder zählte. Diese sind in der Zwischenzeit auf 144 Mitglieder angestiegen, die gut 7.000 Euro Jahresbeitrag in die Kassen spülen. Damit sind gut 75% der laufenden Kosten gedeckt. Der Rest wird über Spenden, die sich auf rund 10.000 Euro jährlich beziffern, abgefedert. So kam es, dass Schatzmeister Gernot Sattler von Beginn an selbst nach Abschreibung einen Überschuss ausweist und immer genügend Geld auf dem Bankkonto übrig bleibt, aktuell 130.000 Euro, um die notwendigen Rücklagen zu bilden und Investitionen zahlen zu können. Davon gab es reichlich. Kühlgeräte, Einbauküche, Büroausstattung und ein eigenes Auto.
Der Ausblick, den Alexander Roßkopf zuletzt gab, ist geprägt von den aktuellen Ereignissen. In dem Maße wie sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzt und die bisherige Kundschaft nicht mehr bedürftig ist, kommen neue Themen hinzu. Von den 200 Flüchtlingen, die in den letzten Monaten in Rodgau angekommen sind, betreut Tante Emma 80 Familien mit etwa 135 Personen. Finanziell ist Tante Emma mit der Bildung der entsprechenden Rücklagen gut finanziert. Gleichwohl ist man auf Spenden nach wie vor angewiesen. Bestätigt wurde vom Vorstand zuletzt auch das Ziel von 200 Mitgliedern die man gerne hätte. Für das Betreuungsteam werden noch weitere Helfer gesucht. Zu diesem Zweck und um weitere Helfer vorsorglich anzusprechen ist am 6. Mai im Tante Emma Laden eine Informationsveranstaltung vorgesehen, die um 19 Uhr beginnt und sich an Bürger wendet, die sich in ihrer freien Zeit gerne für das Gemeinwohl engagieren möchten. Um näher am Geschehen zu sein, wird der Vorstand seit dem letzten Jahr auch von Mitarbeitern, die täglich in der Verantwortung stehen, bei Vorstandsentscheidungen beraten.
Dezember 2015:
Konecranes unterstützt Tante Emma Rodgau e.V. mit 10.000 Euro, der höchsten Einzelspende
Schatzmeister Gernot Sattler: „Die Spende würdigt unsere Arbeit und kommt zur rechten Zeit“
„Das ist eine schöne Bescherung“ konstatierte Gernot Sattler, Schatzmeister von Tante Emma Rodgau e.V. anlässlich der Spendenübergabe von Konecranes, die mit 10.000 Euro die höchste Einzelspende zum dritten Advent überreichten. Dafür war eigens Thorsten Petry als Personalleiter und Markus Roßkopf als Einkaufsleiter angereist, um Gutes zu tun und darüber zu reden. Dazu hatte Konecranes auch allen Grund. Die Gesellschaft ist eine weltweit agierende Gruppe dynamischer Hebezeugfirmen mit dem gemeinsamen Anspruch, nicht nur Lasten zu heben, sondern die Geschäfte der Kunden auch zu steigern. Unter dem Schlagwort „Lifting Business“ unterstützt Konecranes die Produktions- und Prozessindustrie, Werften und Häfen mit produktionssteigernden Hebellösungen sowie Serviceleistungen. Weltweit sind dafür rund 12.000 Mitarbeiter an 600 Standorten in fast 50 Länder im Einsatz.
Reichlich zu heben hatten auch die mehr als 130 ehrenamtlichen Mitarbeiter von Tante Emma im abgelaufenen Jahr. Davon konnte Christine Klotz vom Büroteam bei der anschließenden Führung berichten. Zehn Zentner Waren werden täglich geliefert, bearbeitet und an den sechs Verkaufsterminen an die Kundschaft verkauft. Im abgelaufenen Jahr werden in allen Bereichen neue Rekordmarken erreicht. Mehr als 8.000 Einkäufe lassen sich bereits jetzt schon errechnen. Hintergrund sind die wachsenden Besucherzahlen durch die in Rodgau ansässigen Flüchtlinge. Alleine in der abgelaufenen Woche gab es mit 240 Kunden Besuche, einen neuen Rekord. Manche von ihnen arbeiten auch regelmäßig mit. Durch die Verkäufe an die Bedürftigen konnten auch die Erlöse gesteigert werden. Gleichwohl steigen auch die Kosten. Seit einer Woche wird getestet, ob es sich empfiehlt, die Flüchtlingsunterkünfte direkt zu beliefern.
Vor diesem Hintergrund kommt die Spende wie gerufen wie Gernot Sattler ausführte. Überlegt doch der Vorstand bereits seit dem kräftigen Anstieg der Kunden die nächsten Investitionen. Dazu könnte die Anschaffung eines weiteren Transportfahrzeuges stehen. Auch Lagerflächen für haltbare Waren, die erfreulicherweise immer wieder zur Verfügung gestellt werden, werden in der räumlichen Nähe von Tante Emma gesucht.
Thorsten Petry zeigte sich sehr angetan von der ehrenamtlichen Arbeit, die hier geleistet wird. 130 Personen Woche für Woche im Ehrenamt zu motivieren ist für sich gesehen bereits eine große Herausforderung. Dann auch noch mit den Problemen der Menschen zu Recht zu kommen und sich den Sorgen und Nöten zu widmen ist eine große Aufgabe. Dass es dann auch noch gelingt, verschiedene Kulturen, Hautfarben, Religionen und Sitten unter einem Dach zu vereinen kommt einem Wunder gleich. Davor habe ich großen Respekt, sagte Thorsten Petry und sieht die Spende von Konecranes bei Tante Emma gut angelegt.
Auf dem Bild v.l.n.r.: Markus Rosskopf Konecranes Einkaufsleiter, Gernot Sattler Schatzmeister Tante Emma, Thorsten Petry Konecranes Personalleiter, Christine Klotz Büroteam Tante Emma.
MAINGAU Energie spendet erneut für Tante Emma:
„Wir sind Unterstützer der Einrichtung“
In diesem Jahr ging ein Ruck durch das Team bei Tante Emma
Bei allen Turbulenzen die das unruhige Geschäft von Tante Emma täglich mit sich bringt, auf eines können sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter verlassen. Am Jahresende kommt die MAINGAU Energie mit einem Scheck vorbei, um den rund 130 ehrenamtlichen Helfern Danke zu sagen. So auch in diesem Jahr. Der Energieversorger hatten das ganze Jahr über die permanent steigende Kundenzahl von Tante Emma, die Einbindung in das Flüchtlingsnetzwerk und die ausgezeichnete Versorgungslage bei Tante Emma in der Zeitung gelesen.
„Wir sind bereits seit Jahren bei Tante Emma engagiert, das wissen die Mitarbeiter und der Vorstand“ so Richard Schmitz anlässlich der Scheckübergabe. „Wir wissen was hier geleistet wird und unterstützen die Hilfseinrichtung zur Selbsthilfe sehr gerne“. Und wenn es zu der Anschaffung eines neuen Autos kommt, so sind wir auch gerne bereit, uns an den jährlichen Unterhaltskosten zu beteiligen, so wie bei dem ersten Fahrzeug, das bereits unterwegs ist. Dort hatte ein Konsortium mit dem Werbelogo die Kaufkosten übernommen. Für Tante Emma 2. ist der Kaufpreis bereits auf dem Konto, jetzt geht es noch um den Unterhalt. Wir helfen Tante Emma gerne sagte Dirk Schneider, der sich bei einer Besichtigung am Donnerstag von dem Angebot bei der Rodgauer Lebensmittelausgabestelle überzeugte.
Christine Klotz vom Büroteam stellte kurz vor Ladenöffnung die wichtigsten Themen der nächsten Tage vor. Jede Familie bekommt mindestens ein Weihnachtsgeschenk. Kindergärten und Schulen aus Rodgau haben mehrere hundert Päckchen gepackt, um den Kunden eine Freude zu machen. Kurz vor Weihnachten ist der Kundenansturm besonders groß. Rund 250 Einkäufe werden in der verkürzten Weihnachtswoche erwartet. Das schöne dabei, und darauf ist Christine Klotz und das gesamte Helferteam mächtig stolz, es geht niemand leer aus. Tante Emma versorgt in den letzten Tagen des Jahres gut 750 Personen wöchentlich.
Für Lothar Mark, im Vorstand von Tante Emma verantwortlich für Sponsoren, gab es gleich drei große Herausforderungen in diesem Jahr zu bewältigen. 1. Immer genügend ehrenamtliche Helfer zu haben die ihre Zeit spenden, das hat gut geklappt. Es ging ein Ruck durch das Team, wenn es darauf ankam. Die Ehrenamtsbörse der Stadt hat uns zusätzlich mit guten Helfern versorgt. 2. Genügend Lebensmittel zu bekommen, um die stark wachsende Anzahl von Bedürftigen unterstützen zu können. Das ist gelungen, weil Tante Emma ein ausgezeichnetes Fahrerteam hat, das an Zuverlässigkeit kaum zu überbieten ist und dadurch gern gesehene Abnehmer von überschüssigen Lebensmitteln sind. 3. Genügend Geld auf dem Konto, damit Tante Emma jederzeit auch größere Investitionen durchführen kann. Das war gewährleistet, dank des soliden Netzwerkes von finanziell engagierten Sponsoren und der guten Vorsorge, die Schatzmeister Gernot Sattler getroffen hat.
„Man spürt, dass bei Tante Emma mit großer Freude die Arbeit verrichtet wird und dass die Menschen glücklich sind, anderen helfen zu können“, sagte Richard Schmitz zum Schluss seines Besuches und versprach, im nächsten Jahr wieder zu kommen.
Mitgliederversammlung vom 16. März 2016:
Einkaufsrekord bei Tante Emma
Eingeführte Änderungen bewähren sich
Die Mitgliederanzahl bei Tante Emma ist im abgelaufenen Jahr weiter auf 145 gestiegen. Davon waren knapp 50 zur Mitgliederversammlung in die TGS gekommen, in die der Vorstand eingeladen hatte. Gab es doch einige Änderungen mitzuteilen, den Jahresabschluss zur Kenntnis zu nehmen, den Vorstand zu entlasten und neu zu wählen.
Erster Vorsitzender Alexander Roßkopf berichtete von den vielen tausend Stunden, die von den mehr als 130 Helfern Woche für Woche im letzten Jahr geleistet wurden. Zum Teil bei 40 Grad im Schatten. Doch die Arbeit musste gemacht werden. Stieg doch die Zahl der Einkäufe der Emma Kunden von 140 pro Woche auf über 290 bis zum Jahresende an. Diese Verdoppelung machte sich nicht nur bei den Helfern bemerkbar sondern auch in der Kasse. Knapp 19.000 Euro Umsatz erbrachten die rund 9.500 Kunden. Zwar stieg der Bankbestand durch zahlreiche Spenden weiter, auf rund 150.000 Euro an, doch ist der Vereinszweck immer noch nicht ausreichend gedeckt, wie Schatzmeister Gernot Sattler ausführlich darlegte. Dazu wäre es schön, wenn die Mitgliederzahl auf 200 ansteigen könnte. Dem schloss sich Thomas Schöneweg, der für die Mitgliederverwaltung verantwortlich ist an.
Die eingeführten Änderungen betreffen die Einkaufszeiten, die seit rund 4 Wochen für spürbare Entspannung sorgen. Auch das Losnummernverfahren macht das Einkaufen bei dieser Menge an Nachfrage zu einem Erlebnis. Peter Otto warb für das Betreuungsteam und rief öffentlich auf, sich daran zu beteiligen. Dort werden noch ehrenamtliche Helfer gesucht. Der für Spenden verantwortliche Vorstand Lothar Mark teilte die Spender in drei Kategorien, die allesamt herausragendes geleistet hätten. Die Geldspenden sind auf 20.000 Euro verdoppelt worden. Die Materialspenden seien mit der Flut der Nachfrage angestiegen, so dass keine Engpässe zu verzeichnen waren und die Zeitspenden der 130 Ehrenamtlichen seien sehr gut abgearbeitet worden. Kein Wunder, dass sich Vorstandsmitglied Paul Weil bei den Mitarbeitern herzlich bedankte und die herausragende Mitarbeit des im letzten Jahr ins Leben gerufenen Beirates. Der Bericht von Christine Klotz fiel ebenfalls sehr positiv aus, indem sie anmerkte, dass es gut laufe, solange der Vorstand so beschließe wie der Beirat empfehle. Sie schloss mit der deutlichen Betonung von „WIR schaffen das“ und meinte die Herausforderungen, die das laufende Jahr mit sich bringt. Diese wurden sodann von Vorstandsmitglied Michael Schüssler bestätigt. Als 1. Stadtrat berichtete er von der Flüchtlingssituation. Es werden, auch wenn kein einziger Flüchtling mehr die Grenze passiert, weitere 600 Personen Rodgau zugewiesen. Denn sie sind schon im Land, nur noch nicht aufgeteilt. Es könnten durchaus auch 900 Personen werden. Er betonte, dass er und die Stadt froh darüber sind, dass es eine solche Einrichtung gibt, die wesentlich zur Entspannung der Situation beiträgt. Revisor Heiko Mark attestierte dem Schatzmeister eine ordnungsgemäße Rechnungslegung und empfahl den Mitgliedern die Entlastung. Die folgten dem Rat. Unter Leitung von Ferdinand Klotz wurden die anschließenden Neuwahlen durchgeführt. Es gab keine Änderungen. Alexander Roßkopf bleibt 1. Vorsitzender, 2. Vorsitzender Paul Weil und Schatzmeister Gernot Sattler. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Peter Otto, Michael Schüssler, Thomas Schöneweg und Lothar Mark. Für den ausgeschiedenen Revisor Klaus Wiederspahn wählten die Mitglieder Herbert Sahm als neuen Revisor nach. Im Beirat bestätigt wurden Christine Klotz, Bärbel Seyer, Anja Kowatsch, Rosel Zahn und Petra Wiederspahn.
Mitgliederversammlung vom 29. März 2017:
ante Emma betreut jetzt über 1000 Personen
Kräftige Unterstützung von Lidl
Neue Öffnungszeiten ab 18. April 2017
Für die Kühlbox werden noch Geldspender gesucht
Dass lediglich rund 50 Mitglieder zur Mitgliederversammlung des Vereins Tante Emma Rodgau e.V. gekommen waren mag auch daran gelegen haben, dass über 130 Personen derzeit Woche für Woche ihre ehrenamtliche Arbeit leisten und damit alle Hände voll zu tun haben und über die Vorstandarbeit bestens informiert sind. Der 1. Vorsitzende Alexander Roßkopf konnte außerdem eine Reihe von befreundeten Tafeln und anderen Lebensmittelausgabestellen begrüßen sowie die Mitarbeiter von Lidl, die im abgelaufenen Jahr Tante Emma kräftig unter die Arme gegriffen haben. So wurde das neue Lager und die Verkaufsräume mit Unterstützung von Lidl neu eingerichtet. Überhaupt stand das abgelaufene Jahr im Zeichen von kräftigen Investitionen. So konnte ein zweiter, noch größerer Lieferwagen angeschafft werden. Der Nachbarladen in der Hintergasse ist seit Oktober als Lager angemietet und ausgestattet und die gesamte Ladeneinrichtung einmal runderneuert worden. In diesem Jahr konnten bereits neue Konferenzstühle übernommen werden. Geplant ist als nächstes eine begehbare Kühlbox für das Lager. Dazu werden noch Geldspenden gesucht.
Die Kundschaft hat einen Rekordwert erreicht. Werden doch derzeit über 1.000 Personen aus über 370 Haushalten betreut und über 100 Wohngemeinschaften in den Gemeinschaftsunterkünften in Weiskirchen und Nieder Roden versorgt. Die rund 130 ehrenamtlichen Helfer haben im abgelaufenen Jahr über 15.000 Stunden Zeit für die Schwachen der Gesellschaft investiert. Der für Spenden zuständige Vorstand Lothar Mark sprach von einem hohen gespendeten Betrag wenn man den Mindestlohn dabei zugrunde legt. Doch nicht nur die Zeitspenden, sondern auch die vielen Tonnen Sachspenden, die Woche für Woche zur Tante Emma in den Laden kommen und die Geldspendentätigkeit sind einen großen Dank wert. Das größte Kapital ist jedoch die treue Mannschaft, die täglich in der Jügesheimer Hintergasse ihren Dienst verrichtet, betonte der Vorstand. Deshalb geht der Dank auch besonders an die ehrenamtlichen Helfer. Sommerfest mit Bewirtung durch den Vorstand, Weihnachtsfeier mit Kinoeinladung von Familie Göbel steht seit Jahren auf dem Programm mit anschließender Bescherung bei einem gemeinsamen Essen. Dank des aktiven Beirates, der von Christine Klotz vertreten wurde, sind im abgelaufenen Jahr die Einkaufszeiten und das damit verbundene Procedere so verändert und den neuen Gegebenheiten angepasst worden, dass der Ansturm durch die Flüchtlinge in geordnete Bahnen gelenkt und unnötige Stresssituationen vermieden werden konnten. Die Situation hat sich merklich normalisiert, so dass ab 18. April die Änderung der Geschäftszeiten wie folgt verkündet werden konnte. Montag, Dienstag, Donnerstag von 15 bis 16:30 Uhr. Dienstag und Donnerstag von 10:30 bis 12 Uhr und Freitag von 12 bis 13:30 Uhr. Thomas Schöneweg konnte berichten, dass die Mitgliederzahl im Trägerverein auf 151 angestiegen ist. Es bleibt der Wunsch, die Anzahl der Mitglieder auf 200 Personen bis zum 10jährigen Jubiläum in drei Jahren wachsen zu lassen. Peter Otto konnte von vielen Stunden berichten, an denen das Betreuungsteam große Arbeit geleistet hat. Der monatliche Austausch und die Analyse des Teams kommen sehr gut an und helfen dem Vorstand, kluge Entscheidungen zu treffen. Im letzten Jahr konnten wieder über 500 Weihnachtspäckchen an die vielen Familien verschenkt werden. Bei so vielen guten Meldungen konnte der Schatzmeister Gernot Sattler Erfreuliches hinzufügen. Trotz der deutlich erhöhten Fixkosten durch zusätzliche Räume und den Fuhrpark sowie die zahlreichen Anschaffungen hat sich Dank der guten Spendenlage der Saldo der Bankkonten lediglich um 2.000 Euro auf 151.000 Euro verringert. Der ausgewiesene Verlust in Höhe von 168 Euro war für alle Beteiligten verkraftbar. Die Revision bestätigte eine vorbildliche Buchhaltung und Kassenführung. Die Mitglieder dankten dem Vorstand für die geleistete Arbeit und entlasteten ihn einstimmig. Klaus Wiederspahn wurde als neuer Revisor gewählt. Zuvor gab Vorstandsmitglied Michael Schüssler einen mit Spannung erwarteten Bericht über die derzeitige Situation bei den Flüchtlingen, die überwiegend in Nieder – Roden und Weiskirchen untergebracht sind. Tante Emma war in der schwierigen Zeit eine wesentliche Säule für die Unterstützung. Wir wussten nicht wie es weitergeht, haben aber so reagiert, dass die Probleme frühzeitig erkannt und gelöst wurden. Es gab Zeiten, da haben monatlich 100 Flüchtlinge Schutz in Rodgau gesucht. In der Spitze waren 1000 Personen in Rodgau untergebracht. Rund 700 sind es derzeit. Die Zahl bleibt konstant. Abgänge werden durch Neuankömmlinge ersetzt. Schüssler bedankte sich bei den Tante Emma Mitarbeitern. „Das Jahr war nicht zu planen und trotzdem haben wir die Probleme gut gelöst, in dem wir den Schwächsten in der Not geholfen haben“, sagte Michael Schüssler.
Alexander Roßkopf konnte die Versammlung schließen und zum Umtrunk einladen.
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